Unsere Patronin, die Hl. Lioba
12.10.13


Lioba wird dargestellt als Äbtissin, mit Buch und Glocke, von Blitzen umgeben..

Gedenktag katholisch: 28. September
Regionalkalender Freiburg im Breisgau, Fulda, Mainz, Würzburg
Gedenktag evangelisch: 28. September
Name bedeutet: die Liebende (westgotisch), "lieb, freundlich" (althochdeutsch)
- Äbtissin in Tauberbischofsheim

*  um 700/710 in England
+  28. September 782 in Schornsheim bei Mainz


    • Lioba war die Tochter eines Freundes und einer Verwandten des » Bonifatius. Ihre Eltern Dynne und Aebbe gehörten dem höheren Adel an. Ihre Mutter träumte nach der Überlieferung vor der Geburt, dass eine Kirchenglocke auf ihrem Schoß bei Berührung zu läuten anfing, deutete den Traum auf ihr Kind und beschloss, es Christus zu weihen.


    • So wurde Lioba im Benediktinerinnen-Kloster Wimborne erzogen und bekam das Amt der Lehrerin übertragen. Sie lebte in Klöstern in Kent und Wessex, die Bonifatius bei seiner Missionsarbeit unterstützten. So war Lioba mit dem Leben und dem Werk des Bonifatius vertraut, zwischen beiden entwickelte sich rege freundschaftliche Korrespondenz.


    • Um 735 folgte auch Lioba der Bitte Bonifatius' um ihr Mitwirken, er hoffte, mit den gebildeten angelsächsischen Ordensfrauen sein Missionswerk zu veredeln. Er begann um Würzburg und im geschützten Thüringen Frauenklöster einzurichten, einen Vorposten bildete das Kloster Tauberbischofsheim.


    • 738 folgte sie mit einigen Gefährtinnen dem Ruf ihres Verwandten, des hl. Bonifatius, nach Deutschland, um ihm bei der Christianisierung auf dem Festland zu helfen. Hier wird ihr die Leitung des Frauenklosters Tauberbischofsheim übertragen.


    • Um 750 berief Bonifatius Lioba zur Äbtissin dieses Klosters und als Oberleiterin der übrigen von ihm gestifteten Klöster. Auch Lioba gründete in den folgenden Jahren mehrere Klöster, u.a. in Kitzingen und Ochsenfurt.


    • Sie erwarb sich einen hervorragenden Ruf als Ausbilderin junger Frauen und war auch am Hofe Karls des Großen ein gern gesehener Gast.


    • »Mehr vorsehen als vorstehen« - von dieser benediktinischen Grundregel legte Lioba als Äbtissin ein glaubwürdiges Zeugnis ab. Ihr Chronist weiß zu berichten: »Fürsten liebten sie, Bischöfe nahmen sie freudig auf und beredeten sich mit ihr über das Wort des Lebens.« Glaubensverkündigung und Nächstenliebe, verantwortliche Leitungsaufgaben und gottesdienstliche Gemeinschaft entfalteten sich bei Lioba zu einer lebendigen Einheit. Ihrem tatkräftigen Engagement ist die Entfaltung einer eigenen benediktinischen Lebensform weiblicher Religiosen in deutschen Regionen zu verdanken. Vor seinem Märtyrertod hatte der hl.Bonifatius seiner Verwandten und Mitarbeiterin sein Mönchsgewand überreicht und ausdrücklich darum gebeten, Lioba nach ihrem Tod bei ihm im Grab beizusetzen, »damit sie, die in gleicher Weise im Leben Christus gedient hatten, auch zusammen den Tag der Auferstehung erwarten.


    • Als sie auf einer Visitationsreise im Jahr 782 starb, setzte man ihren Leichnam in Fulda neben dem des heiligen Bonifatius bei.


    • Später übertrug Rabanus Maurus die Gebeine Liobas in die Krypta der Frauenklosterkirche auf dem Petersberg in der Nähe Fuldas. Die von baulichen Veränderungen fast unberührte Krypta enthält Reste von Wandmalereien, die zu den ältesten in Deutschland gehören.


    • Im Jahre 1920 gründete Schwester Benedikta Föhrenbach in Freiburg i.Br. die Ordensgemeinschaft der Benediktinerinnen der hl. Lioba. Die Liobaschwestern sind in mehreren deutschen Diözesen, in der Schweiz, in Kanada, Belgien, Dänemark und Indien tätig.





    Bild 1   Bild 2   Bild 3
    Bild 1: Hl. Lioba   Bild 2: Hl. Lioba   Bild 3: Begegnung der hl. Lioba mit Bischof Bonifatius.




    Quellen:
    » www.kirchensite.de
    » www.genealogie-nordwuerttemberg.de
    » www.heiligenlexikon.de